Rechtsanwältin Mag. Katharina Braun
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Liebesbetrüger auf Jagd

Gerade nach einer Trennung/Scheidung sehnen sich die Meisten nach einem neuen Liebesglück. Es besteht in einer solchen Phase, in welcher viele von den Turbulenzen rund um die Trennung geschwächt sind, nicht nur die Gefahr, dass man seinem Beuteschema treu bleibt, und der neue im Wesentlichen dem alten Partner gleicht, sondern auch dass man auf einen Blender/ eine Blenderin und Betrüger/ Betrügerin verfällt.

Liebesbetrüger trifft man sowohl im real life, aber auch das Internet ist ein beliebter Tummelplatz der sogenannten „romance scammer.“

Oft agieren die Betrüger unter falschen Namen sowie aus dem Ausland, und sind somit nach der Abzocke für das Opfer nicht auffindbar.

Liebesbetrüger trifft man im real life, aber auch das Internet nutzen die Betrüger intensiv als Jagdrevier.

Fälle wie folgender kommen in der Praxis leider sehr oft vor.

Eine erfolgreiche Geschäftsfrau schrieb mit einem Mann, welcher vorgab Amerikaner zu sein, viele wunderschöne emails, auch telefoniert hat sie mit ihm. Irgendwann wollte der Mann von der Frau, damit er zu einem gemeinsamen Treffen nach Deutschland kommen kann, Geld; denn sein Geld sei für ihn kurzfristig nicht verfügbar. Freundin und Kinder warnten sie, „Mama, das ist ein Betrüger“. Sie war jedoch auf ihrer rosa roten Wolke, überwies das Geld, und flog zum vermeintlichen Treffen nach Deutschland. Das Hotel hatte die Frau bereits im Vorhinein gebucht. Jedoch von dem Mann und natürlich auch dem Geld keine Spur. Netterweise hat ihr das Hotel einen Betrag nachgelassen, die Partnerbörse sagte der Frau sie könne froh sein, dass sie „nur“ Euro 3.500,– verloren habe.

Kurios: ein österreichischer Heiratsschwindler in Österreich soll gar nach seiner Entlassung sich unter dem Namen seines ehemaligen Rechtsanwalts wieder erneut auf Opfersuche begeben haben.

Um einem Liebesbetrüger nicht auf den Leim zu gehen, folgende Vorsichtsmaßnahmen:

  • Nicht zu schnell, zu viel Persönliches von sich erzählen.
  • Netzwerke, auch wie lindkln, xing, verraten viel- diese Netzwerke mögen zwar alle ihren Nutzen haben, seien sie sich jedoch bewusst, dass man über seine Kontakte auch viel über sich preisgibt.
  • Es muss sich zwar nicht um einen Liebesbetrüger handeln, doch es reicht schon wenn jemand schnell entflammt, dann aber auch schnell wieder entliebt ist. Vorsicht daher allgemein bei raschen Heiratsanträgen.
  • Interessieren sie sich für den Anderen, seine Freunde, seine Familie, warum seine/ihre letzte Beziehung scheiterte. Interesse am Leben des Anderen ( Familie, Freunde, etc) insbesondere wenn es um eine gemeinsame Zukunft geht, ist nichts Unanstößiges. Wenn damit einer ein Problem hat, Finger weg.
  • Bedenken Sie, dass im Internet Fotos oft fremdverwendet werden, daher nicht von jener Person verwendet werden, von der sie auch tatsächlich stammen. Immer wieder kommen Fotos von Personen in Verwendung, die aufgrund ihrer Position ( zB General) nur sehr schwer im real life kontaktiert werden können. Es werden von den Betrügern oft Fotos von Personen mit Berufen verwendet, die Seriosität vermitteln sollen.
  • Geben Sie kein Geld/ keine Darlehen/keine Bürgschaften. Um ihre Opfer in falsche Sicherheit zu wiegen borgen sich viele Betrüger oft am Anfang nur kleinere Beträge aus, die sie dann auch gleich zurückgeben, in weiterer Folge bitten sie um größere Beträge, die jedoch dann nicht mehr zurückbezahlt werden.
  • Keine Nacktfotos, sextings, keine Nacktvideos. Diese sind sehr schnell vervielfältigbar und in Umlauf zu bringen. Man läuft Gefahr erpressbar zu werden.
  • Es gibt im Internet Foren über Heiratsschwindler, romance scammer. Wenn Ihnen eine Person verdächtig vorkommt, geben Sie dort den von dieser Person verwendeten Namen ein, vielleicht finden sie den Namen hier.
  • Wurden Sie Opfer eines Liebesbetrügers wenden Sie sich an die Polizei. Denn auch wenn sie vielleicht nicht mehr an ihr Geld kommen, helfen Sie hierdurch zumindest anderen. Abzuraten ist von Eigeninitiativen a la „ Ich stelle jetzt das Foto des miesen Betrügers ins Internet, damit ihn alle sehen,“ dies kann Rufschädigungsverfahren und andere rechtliche Unannehmlichkeiten mit sich bringen. Dies zum Beispiel wenn es die Person des Fotos eben gibt, aber dieses von einer anderen fälschlich verwendet worden ist. Dann wäre die „echte“ Person durch die Prangerstellung in ihren Persönlichkeitsrechten/ihrer Ehre verletzt.
  • Geben Sie keine Vollmachten, auch nicht für ein gemeinsames Konto ( derartiges sollte einer bereits seit längerem bestehenden Beziehung vorbehalten sein), denn die Vollmachten/Unterschriften werden oft verwendet um mit diesen betrügerischen Handlungen zu setzen.

Sie wurden Opfer eines Liebesbetrügers, Heiratsschwindlers, vereinbaren Sie bitte einen Beratungstermin unter office@rechtsanwaeltin-braun.at